SCHULE

SCHULE

Vertiefung

Die Schule ist ein Eckstein in der Förderung der Attraktivität der Gemeinde bei jungen Familien, die in einer gut funktionierenden Schullandschaft Opportunitäten für ihre Kinder finden sollen.

Zur Attraktivität der Schulen in der Gemeinde Lontzen – an drei Standorten – gehört sowohl eine moderne und gut unterhaltene Schulgebäudeinfrastruktur, die eine positive Lernatmosphäre fördert, als auch ein pädagogisch wertvolles Unterrichtskonzept, welches auch den gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart Rechnung trägt (Sprachen, Bürgerkunde, Umgang mit Umwelt und Ressourcen…). Die schulische Tätigkeit soll gestützt sein auf gutes pädagogisches Material, welches auch die Digitalisierung integriert.

In Ausführung dieser Leitsätze wurde in den letzten 6 Jahren vieles bewegt. Das gilt es jetzt weiterzuführen.

            1. Schulgebäude- und Infrastruktur

Was die Schulgebäude und Schulinfrastruktur angeht, hatten wir uns in der letzten Legislaturperiode vorgenommen die vielen Probleme in den verschiedenen Schulgebäuden anzupacken: „kleine, leicht zu bewerkstelligende Sachen, die zur allgemeinen Verbesserung des Lernumfeldes beitragen, sollten ausgebessert werden“, und „die größeren baulichen Probleme hingegen sollten geplant und effizient angegangen werden, damit nachhaltige Lösungen herbeigeführt werden“.

Wichtig war es auch, „die Situation (…) je nach Standort zu unterscheiden, da die Ausgangsvoraussetzungen jeweils nicht die gleichen sind“ und, dass „in allen schulischen Bauprojekten zur Vergrößerung der Infrastruktur, die Einbindung aller in der Schule tätigen Akteure (Direktion, Lehrpersonal, Elternrat, Kinderrat, Personal, …) stattfindet, und zwar in einem inklusiven, aufmerksamen Dialog“.

Daraus ist in Herbesthal das Schulneubauprojekt entstanden, welches nach diversen Etappen (Sondierung, Bedarfserhebung, Geländeankauf, Beratungen mit Lehrern und Personal, Planung, Budgetierung, Subsidienantragstellung (80% Zuschuss DG), Baugenehmigung, Ausschreibung, Umsetzung), nun im Stadium der Realisierung steht. Ziel ist es, am 1. September 2026 das neue Schuljahr im komplett neuen Gebäude starten zu lassen. Bis dahin ist noch einiges an Arbeit zu stemmen. Daran wollen wir weiterarbeiten.

Die Situation der Schulen Lontzen und Walhorn – die seit vielen Jahren ein einziges gemeinsames Schulzentrum sind – stellte sich baulich anders dar als in Herbesthal. Die pädagogisch bessere Antwort auf den Platzmangel in den beiden Schulen, war hier nicht ein weiterer Anbau am jeweiligen Standort, sondern eine neue Aufteilung der Klassen bei optimaler Nutzung der vorhandenen Räumlichkeiten und Infrastrukturen: die Neugliederung der Schule Lontzen-Walhorn durch Zusammenlegung der Kindergärten in Lontzen und der Primarklassen in Walhorn wurde an vielen Stellen (Elternrat, Lehrerversammlung, Bürgerinfoversammlungen, Einzelgespräche, Presse, Gemeinderat) heiß diskutiert, und schließlich als beste Lösung angenommen. Am 1. September 2024 ist das Projekt umgesetzt worden. Der Kindergarten Lontzen ist über die Sommerferien für die Kleinen hergerichtet worden; die Primarschule Walhorn empfängt jetzt schon die Großen. Seit Schulbeginn fährt auch ein Bus zwischen den beiden Ortschaften. Die Planung zur optimalen baulichen Einbettung der Primarschule in Walhorn läuft; die Skizze des Architekten liegt vor. Jetzt geht’s weiter mit der Detailplanung. Daran wird nun weiterzuarbeiten sein.

Fazit ist: die in Gang gesetzten Maßnahmen sind weiterzuführen, dann wird die Schulinfrastruktur endlich bald den Anforderungen eines modernen Unterrichts gerecht werden. Die eingeschlagene Dynamik muss nachhaltig sein, um den Schulen die Ruhe zu geben die sie brauchen, um sich pädagogisch einzustellen und für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein.

            2. Pädagogisches Material

Die Modernisierung der Unterrichtsmaterialausstattung in den Gemeindeschulen – in Zusammenarbeit mit der DG – war eine Priorität der letzten Legislaturperiode. Heute kommt den Schülern von Lontzen-Walhorn im inzwischen fertiggestellten Bewegungsraum das „LÜ-System“ zugute, das spielerisches interaktives Lernen ermöglicht. Die Planung der neuen Schule Herbesthal setzt ebenfalls auf Einbindung der IT in den Lernabläufen. In den letzten Jahren angeschaffte mobile Ausstattung wird natürlich mit in die neuen Räumlichkeiten der Schulen „umziehen“.

Digitale Tafeln, die interaktives Lernen erleichtern und IT-Technik im Unterricht sollen nicht nur die Schule in das 21. Jahrhundert einsteigen lassen, sondern auch weiterhin den verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien – die auch im täglichen Leben der Kinder ihren Einfluss genommen haben – erlernen lassen.

Wir hatten uns vorgenommen, an allen Standorten, in Absprache mit den Lehrern und den Elternräten, Infrastruktur und Ausstattung zu unterhalten und weiter auszubessern, u. a. mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung und auf die zunehmende Digitalisierung. Genau das ist angestoßen worden, und muss jetzt weitergeführt werden.

Diese Grundgedanken, die uns über die letzten Jahre begleitet haben, werden auch für die nächste Legislaturperiode gelten.

            3. Unterrichtskonzepte

Die Gemeinde ist Träger der Gemeindeschulen. Wenngleich die inhaltliche Gestaltung der Lehrprogramme durch das Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft erfolgt und die Gemeinde hierauf keine wirklich maßgebende Einflussnahme hat, so bleiben dennoch Freiräume bestehen, in denen Gestaltungspotenzial besteht.

Wir hatten uns vorgenommen, das Gestaltungspotenzial, das der Gemeinde als Träger der Schulen zukommt, besser auszuschöpfen, um, besonders im Umgang mit Sprachen, lokale Akzente zu setzen zur Vervollständigung des Unterrichtsangebots, aber auch damit Schule, durch Sensibilisierung der Schüler für gesellschaftliche Herausforderungen der Gegenwart, ein Stück mehr zur „Schule des Lebens“ wird.

In Herbesthal ist das Projekt der „bilingualen Schule“ 2019 zunächst im 1. Kindergarten eingeführt worden. Inzwischen läuft es weiter in der Primarschule und „wächst“ mit den Kindern durch die gesamte Schule. Das Projekt soll natürlich nicht „auf halber Strecke“ stehen bleiben, sondern bis zum 6. Primarschuljahr weitergeführt werden. Es ist weiter ausbaufähig und bedarf noch einiger Ausbesserungen, aber die Grundfesten stehen und sollen weiterentwickelt werden.

Zweisprachigkeit ist eine Chance, die unsere Schüler greifen können. Unsere Schule in Herbesthal ermöglicht es an einem gleichen Ort von einer Sprache zur anderen zu wechseln. Dies ist sicherlich Ortsspezifisch und wird auch außerhalb der Schule so gelebt. Dann ist es nur logisch, dass die Gemeinde die Zweisprachigkeit fördert. Im Herzen der Euregio kann dies aber noch durch ergänzende Projekte vertieft werden. Hier kann die Gemeinde unterstützen und bei der Subsidiensuche behilflich sein.

Die Attraktivität der Schule, die sich auch an der wachsenden Schülerzahl messen lässt, ist sicherlich auch durch das bilinguale Projekt stark gewachsen. Dennoch ist diese Entwicklung im Auge zu behalten, denn wenngleich eine Anziehungskraft über die Gemeindegrenzen hinweg Positives mit sich zieht, bleibt die Gemeindeschule vor allem eine Schule für die Kinder der Gemeinde, die immer einen gesicherten Platz in der Schule haben müssen.

In Lontzen-Walhorn ist das Unterrichtskonzept der Stufenpädagogik, welches seit mehr als 20 Jahren Erfolge gezeigt hat, durch die Zusammenlegung der Schüler pädagogisch optimiert worden: da wo früher 1 große Klasse in Lontzen und 1 große Klasse in Walhorn waren, sind jetzt 3 Parallelklassen in Walhorn mit stets weniger als 20 Kinder. Durch den Parallellauf wird auch der Austausch zwischen Lehrern eines gleichen Jahrgangs erleichtert. Die Rahmenbedingungen wurden geschaffen, um das pädagogische Konzept der Schule besser umzusetzen… und Kindern und Lehrern gute Unterrichtsbedingungen zu gewährleisten.

Als Gemeinde kann man auch die „Schule des Lebens“ fördern. Kinder sind die Bürger von morgen; bei ihnen soll der Geschmack für Beteiligung und Engagement erweckt und/oder verstärkt werden. Aktionen wie „Energiedetektive“ lehren den Umgang mit Ressourcen, die Besuche der Schule im Kattarinenstift sind ein Highlight für alle, aber vor allem eine Erfahrung fürs Leben, der „Tag der sauberen Gemeinde“ oder Besuche in Botrange und Ternell bilden das Umweltbewusstsein, „Bewegung und Tanz“ bringt den Kontakt zu Kunst und Kultur, das Bienenhotelprojekt verbindet wieder mit der Natur. Diese Projekte vermitteln den Schülern auf pädagogisch spielerische Art und Weise, weitere Fertigkeiten, die für die Schüler aller Schulstandorte ebengleich wichtig sind.

In Absprache mit den jeweiligen Elternräten, sollen in Zusammenarbeit mit den Lehrern, jeweils in einem gleichen Jahrgang, ggfs. schulübergreifend, Projekte („Semaine citoyenne“, „Sport und Fairness“, „Umgang mit Ressourcen“, „der Mensch in der Natur“, „die Welt: digital und analog“…) geschaffen und gefördert werden, ggfs. sogar bilingual, die es nebenbei ermöglichen, dass Kinder aus Lontzen, Herbesthal und Walhorn sich begegnen und so ihren Horizont über die eigene Schule hinweg, zu Neuem öffnen. Auch hier soll die Unterstützung durch die Gemeinde dergestalt sein, dass über die Beibringung von finanziellen und personellen Mitteln, den Lehrern für diese zusätzlichen Aufgaben, zusätzliche Hilfe bereitgestellt wird. Auch logistisch soll die Gemeinde bei der Durchführung dieser Projekte helfend den Schulen zur Seite stehen (Bereitstellung von Versammlungsräumen, Transport…).

Durch verschiedene, von der Gemeinde geförderte und unterstützte pädagogisch geführte Aktionen außerhalb der eigentlichen Sprachunterrichtsstunden, sollen die Kinder den spielerischen Umgang mit der anderen Sprache erfahren und sich somit mit der Sprache vertrauter machen (z. B. gemeinsame bilinguale Veranstaltungen der 3 Schulen mit Schülermix, Klassenaktivitäten im Austausch mit französischsprachigen Schulen der Nachbargemeinden…). Bei Planung und Umsetzung dieser Aktionen, sollen die Schulen und Lehrer von der Gemeinde zusätzliche Unterstützung erfahren durch, z. B. Zur Seite Stellung von Coaches und Projektbetreuern, Beanspruchung von Dienstleistungen von außerhalb der Schule für punktuelle, ggf. schulübergreifende Projekte in Zusammenarbeit mit dem Lehrpersonal. Für die Finanzierung dieser Leistungen soll die Gemeinde nach neuen Finanzierungsquellen suchen und bestehende, noch zu wenig beanspruchte Organisationen, einbinden (König Baudouin Stiftung, Familienliga, Prinz Filip Fonds…).

Die Maxime aus dem vorherigen Programm (2018-2024) bleibt auch für die Zukunft (2024-2030) immer noch aktuell:

3 Schulen, ein Stück mehr „Schule des Lebens“ : Einführung von schulübergreifenden pädagogisch wertvollen Sensibilisierungsprojekten (Umgang mit Ressourcen, Annäherung an Kunst und Kultur, Demokratie und Verantwortung, Sport und Fairness…) betreut von zusätzlich eingesetzten Animatoren.

            4. Hin zu einer « Hausaufgabenschule »

In der Schule „hängen bleiben“ ist eine Realität in unserer Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, dem vorzubeugen, indem wir die schwächeren Familien unterstützen, aber auch Eltern, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit nicht in der Lage sind, den Schulalltag ihres Kindes regelmäßig zu begleiten.

Die Gemeinde hat nicht zur Aufgaben, anstelle der Familie zu erziehen, sondern lediglich, den Jugendlichen optimale Bedingungen für seinen Erfolg zu bieten. Eine Hausaufgabenschule, die zweimal pro Woche zu organisieren wäre, wäre ein Teil der Lösung für dieses Problem. Die Akteure wären entweder freiwillig (pensionierte Lehrer, …) oder junge Lehrer oder Erzieher. Das Ganze müsste mit den Direktoren und Lehrern abgesprochen werden.

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